Gelebte Illusionen
In einer Zeit wie
Heutzutag‘ ist Mitleid nicht so sehr gefragt. Wer hat noch Zeit, wer leidet mit, Wo jeder jagt nur nach Profit? Was ist das Leid von Alten, Kranken, gegen das der notleidenden Banken? Du
kannst in Ruhe Tiere quälen, nur stör mich nicht bei’m Gelder zählen! Manch einer spricht von hehren Zielen und tut nur nach dem Mammon schielen. Zum Teufel mit den Idealen! Damit kannst Du hier
nichts bezahlen und für keinen Banker, weit und breit zählt Humanität als Sicherheit.
In einer Zeit vor vielen Jahren, als eingemauert wir noch waren, da hatte ich noch Illusionen. Die
Menschen, die im Westen wohnen, die leben wie im Himmelreich weil jeder vor’m Gesetz ist gleich. Auch Tiere müssen glücklich sein. Wenn nicht, gibt’s den Tierschutzverein. Wenn wir die
Mauer überwinden, dann werden das Paradies wir finden.
Es kam der Tag, es fiel die Mauer. Ich ward von Tag zu Tag auch schlauer. Die Illusion begann zu wanken. Der Wunsch war Vater des
Gedanken und ich erkannt‘ in aller Stille, nur durch die rosarote Brille sah ich die schöne, heile Welt. In Wahrheit zählt hier nur das Geld.
So sollten wenigstens im Kleinen wir alle
brüderlich uns einen. Ehrlich sein und uns nicht zieren, der and’ren Meinung respektieren. Ist einer von uns mal in Not, sollten wir teilen unser Brot. Es bringt auch etwas Glück ins
Leben, kannst Du dem anderen was geben, denn morgen schon, sieh es doch ein kannst selber du bedürftig sein. So könn' wir, wenn wir danach streben der Illusion noch Hoffnung geben. .
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