Liebes Puppchen

Du kamst zur Welt mit deinen 5 Geschwistern
bei uns zu Haus in einem weichen Bett.
Deiner Mami hielten wir dabei das Pfötchen,
als ob sie noch nie Kätzchen ausgetragen hätt'.

Sie war erst dieses Jahr zu uns gekommen.
Wir wußten nicht ihr Alter, noch ob sie
schon viele Kinder, so wie dich bekommen,
jedoch in einem Bett bestimmt noch nie.

Du warst der letzte, der das Licht der Welt erblickte.
Deine Geschwisterchen war'n vor dir da
und als dann eines nach dem anderen ausrückte,
bliebst du bei uns und bei deiner Mama.

Deine 2 Onkels nahmen dich mit in ihr Körbchen
in ihre Mitte und sie leckten und sie wärmten dich.
Du wurdest langsam aber sicher immer größer
und brauchtest bald den ganzen Korb für dich.

 

Als du erwachsen ward'st und deine Mama dachte
sie dürfte dich nicht mehr an ihrer Seite halten,
da nahmst du ihren Kopf ganz zart und sachte
und lecktest ihn... und alles blieb bei'm Alten.. 

Du warst behütet schon vom ersten Tag an.
Ich wünschte allen Kätzchen so ein Los.
Du warst so glücklich wie ein Kater sein kann
und nur mit Widerwillen ließen wir dich los.

Du wurdest krank. Die Krankheit war unheilbar.
Wir taten alles, um sie dir zu lindern.
So ging vorüber noch das nächste Halbjahr.
Dann kam der Tag. Es war nicht zu verhindern.

Nun sind wir hier und warten auf den Doktor leise.
Du bist nur noch ein Schatten deiner selbst.
Er kommt und schickt dich auf die letzte Reise.
Ach liebes Puppchen, wie du uns nun fehlst.