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Familienzuwachs

Ich möchte wieder einmal etwas von mir hören lassen. Seit dem Tod unseres lieben Maxl’s im Mai hat sich in unserer Katzenfamilie wieder einiges verändert. Unser Flöckchen war seitdem die alleinige Herrscherin in unserem Haushalt. Wir fuhren mit ihr den ganzen Sommer und Herbst über regelmäßig Woche für Woche in unseren Wohnwagen im Wald und wieder nach Hause zurück. Im späten November kamen wir wieder einmal in unserem Walddomizil an, da rief unser Freund und Nachbar uns an: Wir sollten doch einmal zu ihm kommen, er wolle uns etwas zeigen. Auf der Abdeckung seines beheizten Pools lag ein fremdes Katerchen und wärmte sich. Als wir uns ihm näherten, nahm er Reisaus. Auf dem Waldweg unter einem PKW-Anhänger  blieb er dann liegen. Vorsichtig versuchten wir dann, ihn dort zu streicheln. Unser Flöckchen kam auch neugierig heran. Da sprang er unter dem Hänger hervor und jagte sie von dannen. Wir haben ihn dann regelmäßig gefüttert  und er wurde immer zutraulicher. Ich versuchte ihn dann hochzuheben, auch das ließ er sich problemlos gefallen. Am Ende der Woche kam er schon von selbst zu uns in den Wohnwagen und hat auch nachts  mit drin geschlafen. Das Verhältnis zum Flöckchen entspannte sich auch zusehends. Das war insofern bemerkenswert, als das unser Flöckchen bisher alle Neuankömmlinge abgelehnt und gemobbt hat. Vor ihm hatte sie aber gleich Respekt. Obwohl wir in den umliegenden Lebensmittelmärkten Bilder und Beschreibung von ihm anbrachten, hat ihn niemand vermisst. Bis zum Wochenende gehörte er schon  so zur Familie und wir beschlossen unseren  Findus, so hatten wir ihn getauft, mit nach Hause zu nehmen. Die 200 km Fahrt hat er ganz gelassen hingenommen. Er muss scheinbar Autofahren gewohnt sein.  Eine Katzenklappe scheint er nicht gekannt zu haben, hat aber schnell deren Funktion begriffen. Die Kastration und das Impfen hat er auch gut weggesteckt. Durch seinen verbindenden und allem Neuen gegenüber aufgeschlossenen Charakter ist er schon zu einem festen Bestandteil unseres Lebens geworden. Somit hatten wir wieder 2 Katzen.


Voriges Jahr ist meine Schwiegermutter an Lungenkrebs erkrankt. Wir wussten, daß sie sterben muss und sie wusste das auch.  Vor einigen Jahren hatte sie einen ausgesetzten Kater bei sich aufgenommen. Was aus ihm nach ihrem Tod wird, war nun ihre ganze Sorge. Natürlich haben wir ihr fest versprochen, ihm nach Ihrem Tod bei uns ein liebevolles Zuhause zu bieten. Gefürchtet haben wir uns aber, ob das auch alles gut geht. Die letzten Wochen lag sie fast nur noch mit ihrem Blacky im Arm auf ihrem Sofa. Am 13. Januar ist sie dann eingeschlafen. Ich habe bisher nicht gewusst, daß eine Katze derartig trauern kann. Sie lag in ihrem Bett. Er hat vor ihrem leblosen Körper auf den Hinterbeinen gestanden und sie viele Minuten lang reglos angestarrt, als wolle er sich verabschieden. Dann ist er ganz von selbst  in die von uns aufgestellte Katzenbox gegangen  und hat sich zu uns nach Hause transportieren lassen.  36 Stunden hat er sich verkrochen, nichts gegessen, ist nicht auf die Toilette gegangen  und hat laut geweint. Danach, wir wollten schon den Tierarzt aufsuchen, hat er sich dann gefangen. Wider Erwarten verträgt er sich gut mit unseren anderen Kleinen. Nachts spielen sie mit einer derartigen Intensität miteinander, daß an ein Durchschlafen kaum noch zu denken ist. Jedoch er hat, obwohl er immer ein notorischer Freigänger war, seitdem das Haus noch nicht einmal wieder verlassen. Meine Frau scheint er für die Reinkarnation ihrer Mutter zu halten, denn er lässt sich kaum eine Gelegenheit entgehen, in ihrem Arm zu liegen und sie mit intensivem Milchtritt zu traktieren. So sind wir wieder zu einem Drei-Katzen-Haushalt geworden. Seitdem geht manches zu Bruch, aber das Leben ist wieder interessanter geworden.
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